Metanavigation:

Hier finden Sie den Zugang zur Notfallseite, Kontaktinformationen, Barrierefreiheits-Einstellungen, die Sprachwahl und die Suchfunktion.

Navigation öffnen
Thermometer in einem Baum.

Projekte zu Hitzebelastung

Aufgrund des Klimawandels müssen wir uns in Zukunft weltweit auf immer höhere Temperaturen und Hitzeperioden einstellen. Diese wirken sich stark auf unsere Gesundheit und das individuelle Wohlbefinden aus. Um besser darauf vorbereitet zu sein, beschäftigen sich an der Charité verschiedene Projekte mit dem Phänomen der Hitzebelastung – und suchen nach Lösungen, wie wir uns an die veränderten Umweltbedingungen anpassen können.

Sie befinden sich hier:

Wie wirkt sich Hitze auf die Arbeitsleistung aus?

Was passiert, wenn bei extremer Hitze harte, körperliche Arbeit unter freiem Himmel verrichtet werden muss? Dieser Frage, die wir uns in den kommenden Jahrzehnten aufgrund des Klimawandels immer häufiger und an immer mehr Orten werden stellen müssen, geht das Projekt "Hitzestress und Arbeitsleistung" nach.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Berliner Forschungseinrichtungen haben unter der Leitung von Prof. Dr. Hanns-Christian Gunga, Stellvertretender Direktor am Zentrum für Weltraummedizin Berlin der Charité, den Hitzestress untersucht, dem Bäuerinnen und Bauern in Subsahara-Afrika ausgesetzt sind. Die Landwirte dort wenden bereits jetzt Anpassungsstrategien an, um die Hitze zu bewältigen. Denn diese geht neben einem Rückgang der Produktivität mit schweren wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Problemen einher. So kann die Arbeit unter der gleißenden Sonne zu massiven Hitzeschäden, im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.

Forschungsergebnisse für uns in Europa von großer Bedeutung

Was sind die konkreten Faktoren, welche die Arbeitsfähigkeit entscheidend beeinflussen? Die Gruppe fand heraus, dass hierzu – neben Schwere der Arbeit und Bekleidung – vor allem Lufttemperatur, relative Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und Strahlung zählen. Der Wet Bulb Globe Temperature fasst diese Parameter in einem Hitze-Index zusammen. Viele Arbeitsgruppen beurteilen nach diesem die jeweilige Hitzebelastung, insbesondere in feucht-heißer Umgebung.

Die Ergebnisse des Projekts sind auch für uns in Europa von großer Relevanz, wenn wir uns auf die Auswirkungen der menschengemachten Erderwärmung vorbereiten wollen. Denn in der Subsahara sind die gesundheitlichen und sozio-ökonomischen Folgen des Klimawandels bereits jetzt spürbar – ein Szenario, welches sich in Zukunft in vielen weiteren Teilen der Erde entwickeln wird.

Die Erkenntnisse zu allgemeinen Auswirkungen von Hitzestress auf Arbeitsleistung lassen sich zudem für Arbeitsumfelder mit erschwerten Bedingungen nutzen (zum Beispiel Arbeiten mit Schutzkleidung, in Maschinenräumen oder in Umgebungen mit hohen Temperaturen und so weiter) und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Parameter auf andere Regionen der Welt übertragen. Und auch künftige Hitzeschutzpläne können sich an den Forschungsergebnissen orientieren.

Nachhaltig, klimaneutral – und attraktiv für Arbeitnehmer:innen

Um Hitzeschutzpläne geht es im weiteren Sinne auch in dem Projekt "Heat & Health", das ebenfalls am Zentrum für Weltraummedizin angesiedelt ist. Mit dem Vorhaben wirkt die Charité aktiv an der Entwicklung Berlins als klimagerechte Stadt mit. Aufgrund ihrer Größe und zentralen Lage hat sie einen nennenswerten Einfluss auf das Klima und die Luftqualität der Stadt. Vor diesem Hintergrund soll das Forschungsprojekt zukünftige Baumaßnahmen auf den vier Campi begleiten.

Dabei geht es nicht nur um nachhaltiges Bauen und nachhaltige Forschung, sondern in erster Linie um das Wohlbefinden der Menschen in der Charité. Zwar haben die Ziele und Maßnahmen des Projekts neben ökologischen auch wirtschaftlich positive Folgen, da durch zeitgemäße Sanierungskonzepte (etwa die Begrünung von Fassaden und Dächern) Heiz- und Kühlkosten gesenkt werden. Vor allem aber schafft das Projekt durch bauliche Maßnahmen ein besseres Raum- und damit angenehmeres Arbeitsklima – und macht die Charité damit zu einem attraktiveren Arbeitsplatz.

Das Projekt möchte dazu beitragen, die Charité zu einem nachhaltigeren, klimaneutralen Krankenhaus zu machen, und setzt dabei auf interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Vernetzung unterschiedlichster Akteure (unter anderem mit der Politik). Gefördert wurde es über die Anschubfinanzierung des Climate Change Center Berlin Brandenburg aus Mitteln der Berliner Qualitäts- und Innovationsoffensive (QIO).