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Logo zur LAGOM-Pilotstudie: ineinandergreifende Halbkreise in gedecktem Pastellgün und -rosa, darüber kleiner rostroter Kreis, am unteren Bildrand Schriftzug LAGOM

LAGOM: Langfristige, gesundheitsbezogene Organisationskonzepte mit Mind-Body-Medizin

Ein Angebot für Pflegekräfte, Ärzte und Ärztinnen der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Immanuel Krankenhauses Berlin.

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Pflegenotstand, Ärztemangel und Arbeitsausfällen mit LAGOM begegnen

Konzept für eine innovative, gesundheitsförderliche Arbeitswelt und individuelle Selbstfürsorge

Gesundheits- und Krankfenpflegerinnen der Charité Berlin umarmen sich leicht und lächeln freudestrahlend in die Kamera

LAGOM bietet mehr als einen Achtsamkeitskurs gegen Stress. Das innovative Konzept für nachhaltig gesundheitsfördernde Maßnahmen ist zugeschnitten auf die speziellen Bedarfe der Zielgruppe Ärzteschaft und Pflegekräfte. LAGOM ist ein schwedisches Wort für "genau richtig", "die richtige Balance". Im Rahmen des Projektes wird ein, auf das anspruchsvolle medizinische und pflegerische Arbeitssetting abgestimmtes Programm getestet, welches die mentale Gesundheit der belasteten Berufsgruppen nachhaltig stärken soll. Ziel des LAGOM-Projektes ist die Stärkung der individuellen Gesundheitskompetenzen wie auch die von Teams und Entwicklung hin zu einer gesundheitsförderlicheren Arbeitswelt.

Das 9-wöchige Kurskonzept von LAGOM ("Langfristige Gesundheitsbezogene Organisationskonzepte mit Mind-Body-Medizin") enthält Präsenz- und Online-Termine zu Stressmustern, Kommunikation, Arbeitskulturwandel, Selbstfürsorge sowie Entspannungs- und Bewegungsübungen. Mit Unterstützung des Vorstands und der Leitungsebenen der Charité – Universitätsmedizin und des Immanuel Krankenhauses soll zudem die Verbesserung des beruflichen Umfelds innerhalb der Krankenhausstrukturen vorangebracht werden.

Intervention mit dem "LAGOM-Programm" für Sie und Ihren Arbeitsplatz

Meditation, Zimbeln gehalten von den Händen einer Person im orangefarbenen Pullover

Das LAGOM-Konzept umfasst ein 9-Wochen-Programm (1 Termin pro Woche). Davon sind vier Termine online und fünf Termine in Präsenz à 90 Minuten geplant - zwei der Präsenztermine umfassen 2 Stunden (Anfangs-/Abschlusstermin). Die Termine sind jeweils modular aufgebaut und enthalten inhaltliche Impulse, aber auch Reflektionen, Entspannungsübungen und Bewegungsimpulse. Die Teilnehmenden werden zudem dazu eingeladen, etwa 10-15-minütige "Mikroübungen" (Meditation, Bewegung, Atem-Übungen) oder inhaltliche Vertiefungen in den Berufsalltag zu integrieren.

  • Intervention für Sie: 9 Wochenkurs
    Darunter: Stressmuster erkennen, Macht der Gedanken, gesunde Pausen, Schlaf- und Ernährungsroutinen, Entspannungsangebote, balancierte Selbstfürsorge, Kommunikation, inneres Team, Arbeitskultur/Zukunft der Arbeit
  • Intervention für Ihren Arbeitsplatz: 9-Wochen-Impulse
    Darunter: Mental Healtch Check up, Stationsbegehung, Peer-Feedback, Mediation bzw kollegiale Fallberatung, externes Massageangebot, Anreize für Pausenraumverschönerung, Gesunde Snackoase

Hintergrund: Vom Burnout zur Balance

In den letzten Jahren hat sich Burnout zu einem gesellschaftlich bedeutenden psychosozialen Problem entwickelt, das häufig durch chronischen Stress am Arbeitsplatz (mit-)verursacht wird. Eine erhöhte Stressbelastung und Burnout bei medizinischem Fachpersonal in Krankenhäusern wird global als relevantes Problem in Gesundheitssystemen eingestuft. Repräsentative Umfragen zeigen eine Prävalenz von ca. 50 % von mindestens einem Burnout-typischen Symptom zum Zeitpunkt der Befragung unter Ärztinnen und Ärzten (1–3) sowie Pflegekräften in den USA (4,5). Dennoch existieren aktuell wenig spezifische und erfolgreiche Programme zur Gesundheitsförderung in Krankenhäusern, welche auf die Bedürfnisse dieser Berufsgruppen ausgelegt sind. MBM-orientierte Ansätze können dabei negative Auswirkungen von Stress abmildern und die eigenen Ressourcen fördern. Insofern besteht der dringende Handlungsbedarf, Belastungen auf struktureller und individueller Ebene zu reduzieren und innovative Konzepte anzubieten. Aktuelle Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Interventionen am Arbeitsplatz leicht zugänglich sein sollten (6) und dass eine Kombination aus individuellen und strukturellen Lösungen einander begleiten sollten (7). Dabei sollten Interventionen für eine wirksame Burnout-Prävention nicht losgelöst von dem tatsächlichen Kontext, in dem sie später eingesetzt werden sollen, entwickelt werden (8).

Quellen:

  1. Wilkinson H., Whittington R., Perry L., Eames C. Examining the relationship between burnout and empathy in healthcare professionals: A systematic review. Burn Res 2017;6(June):18–29. Doi: 10.1016/j.burn.2017.06.003.
  2. Rotenstein LS., Torre M., Ramos MA., Rosales RC., Guille C., Sen S., et al. Prevalence of burnout among physicians a systematic review. JAMA - J Am Med Assoc 2018;320(11):1131–50. Doi: 10.1001/jama.2018.12777.
  3. West CP., Dyrbye LN., Rabatin JT., Call TG., Davidson JH., Multari A., et al. Intervention to Promote Physician Well-being, Job Satisfaction, and Professionalism A Randomized Clinical Trial 2014;55905:1–7. Doi: 10.1001/jamainternmed.2013.14387.
  4. Duarte J., Pinto-gouveia J. Effectiveness of a mindfulness-based intervention on oncology nurses’ burnout and compassion fatigue symptoms: A non-randomized study. Int J Nurs Stud 2016;64:98–107. Doi: 10.1016/j.ijnurstu.2016.10.002.
  5. Zhang YY., Han WL., Qin W., Yin HX., Zhang CF., Kong C., et al. Extent of compassion satisfaction, compassion fatigue and burnout in nursing: A meta-analysis. J Nurs Manag 2018;26(7):810–9. Doi: 10.1111/jonm.12589.
  6. Velana M, Rinkenauer G. Individual-Level Interventions for Decreasing Job-Related Stress and Enhancing Coping Strategies Among Nurses: A Systematic Review. Front Psychol. 2021 Jul 19;12:708696. doi: 10.3389/fpsyg.2021.708696. PMID: 34349711; PMCID: PMC8326445.
  7. West CP, Dyrbye LN, Erwin PJ, Shanafelt TD. Interventions to prevent and reduce physician burnout: a systematic review and meta-analysis. Lancet. 2016 Nov 5;388(10057):2272-2281. doi: 10.1016/S0140-6736(16)31279-X. Epub 2016 Sep 28. PMID: 27692469.
  8. Dreison KC, Luther L, Bonfils KA, Sliter MT, McGrew JH, Salyers MP. Job burnout in mental health providers: A meta-analysis of 35 years of intervention research. J Occup Health Psychol. 2018 Jan;23(1):18-30. doi: 10.1037/ocp0000047. Epub 2016 Sep 19. PMID: 27643608.

Proband:innen für die LAGOM-Pilotphase gesucht

LAGOM-Kursprogramm wird in einer Pilotphase getestet

Die geplante Pilotierungsphase des LAGOM-Konzepts umfasst folgende Elemente:

  • 9-Wochen Kurs mit 5 Präsenz- und 4 Online Terminen (zu 90–120 Min.) zu wechselnden, schichtangepassten Zeiten
  • interdisziplinäre Kleingruppen aus unterschiedlichen Abteilungen (je etwa 15 Teilnehmende): Sie haben so die Möglichkeit, mit Kolleg:innen in den Austausch zu kommen
  • an zwei Standorten d. h. jeweils eine Gruppe am Immanuel Krankenhaus Berlin und eine an der Charité – Universitätsmedizin Berlin am Standort Virchow Klinikum
  • angeleitet durch eine erfahrenen Kursleitung
  • wissenschaftliche Evaluierung der Machbarkeit / Praktikabilität des Programms

Nach dem Einschluss erhalten Sie vor und nach der 9-Wochen-Schulung einen Fragebogen zur Auswertung der Machbarkeit und Akzeptanz. Möglich sind auch vereinzelte (freiwillige) qualitative Interviews zur Kurserfahrung. Zudem werden zweimalig Biosignalmessungen durchgeführt. Nach jeder Session werden Kurzevalutionen erbeten.

Zeitraum der Pilotierungsphase: 28/29.11.2023 – 30/31.01.2024 (mit Pause über Weihnachten)

Dies ist eine Vorphase zu einer Effektivitätsprüfung für Mitte 2024, bei der dann auch die Wirksamkeit an einer größeren Stichprobe getestet werden soll.

LAGOM 9-Wochen-Programm

Termine und Kurse im Zeitraum: 28/29.11.2023 – 30/31.01.2024

Charité – Universitätsmedizin Berlin

Treffen

Format

Datum

Räume

Zeit

Thema

1

Präsenz

29.11.23

CVK, Bibliothek
Kinderklinik EG*

08:00–10:00

Einführung ins LAGOM-Programm – "damit die Arbeit Freude macht"

2

Online

06.12.23

 

08:00–09:30

"Stress dich richtig" – Stressen leicht gemacht (Stressmuster)

3

Präsenz

13.12.23

CVK, Bibliothek
Kinderklinik EG*

08:00–09:30

"Pausen machen wie ein Profi" – Tipps zu gesunden Routinen

4

Online

20.12.23

 

14:30–16:00

"Glaube nicht alles, was du denkst..." – Macht der Gedanken

5

Online

03.01.24

 

14:30–16:00

"Wer bin ich und wenn ja wie viele?" – inneres Team managagen und entwickeln

6

Präsenz

10.01.24

CVK, Bibliothek
Kinderklinik EG*

14:30–16:00

"Zukunfts-Werte in der Arbeitswelt" – Organisation neu denken & fühlen

7

Online

17.01.24

 

18:30–20:00

"Ich höre was, was du nicht sagst" – Kommunikation mit anderen

8

Präsenz

24.01.24

CVK, Bibliothek
Kinderklinik EG*

18:30–20:00

"Ich bin auch für mich da" – gelebte Balance von Selbst- und Fremdfürsorge

9

Präsenz

31.01.24

CVK, Seminarraum 3, Forum

18:30–20:30

"Das Ende des Kurses ist der Anfang von...?" – Ausblick"

         

*Kinderklinik: Charité Campus Virchow-Klinikum, Mittelallee 8

Immanuel Krankenhaus Berlin

Treffen

Format

Datum

Räume

Zeit

Thema

1

Präsenz

28.11.23

Festsaal

14:30-16:30

Einführung ins LAGOM-Programm – "damit die Arbeit Freude macht"

2

Online

05.12.23

 

14:30-16:00

"Stress dich richtig" – Stressen leicht gemacht (Stressmuster)

3

Präsenz

12.12.23

Festsaal

14:40-16:00

"Pausen machen wie ein Profi" – Tipps zu gesunden Routinen

4

Online

19.12.23

 

14:30–16:00

"Glaube nicht alles, was du denkst..." – Macht der Gedanken

5

Online

02.01.24

 

14:30–16:00

"Wer bin ich und wenn ja wie viele?" – inneres Team managagen und entwickeln

6

Präsenz

09.01.24

Festsaal

14:30–16:00

"Zukunfts-Werte in der Arbeitswelt" – Organisation neu denken & fühlen

7

Online

16.01.24

 

18:30–20:00

"Ich höre was, was du nicht sagst" – Kommunikation mit anderen

8

Präsenz

23.01.24

Festsaal

18:30–20:00

"Ich bin auch für mich da" – gelebte Balance von Selbst- und Fremdfürsorge

9

Präsenz

30.01.24

Festsaal

18:30–20:30

"Das Ende des Kurses ist der Anfang von...?" – Ausblick"

LAGOM-Forschungsteam

LAGOM setzt mit einem multiprofessionellen Projektteam aus Ärzt:innen, Gesundheits- und Sportwissenschaftler:innen, Mind-Body-Therapeut:innen, Ökotropholog:innen und Psycholog:innen an den Herausforderungen der klinischen Arbeitswelt an.
Entwickelt wurde das Projekt im Rahmen der AG Prävention, Integrative Medizin und Gesundheitsförderung in der Pädiatrie am Campus Virchow-Klinikum der Charité – Universitätsmedizin Berlin in Zusammenarbeit mit dem Forschungsstandort Wannsee der Abteilung für Innere und Integrative Medizin, Immanuel Krankenhaus Berlin, Deutschland.

Werte und Vision von LAGOM

Durch die Entwicklung und Etablierung von LAGOM streben wir an, in enger Zusammenarbeit mit der Zielgruppe eine innovative, gesundheitsförderliche Arbeitswelt zu kreieren.
Unsere gemeinsamen Werte inspirieren unsere Arbeit:

  1. Sinnstiftend
    Mit LAGOM fühlt sich die eigene Arbeit richtig und wichtig an.
    Es bedeutet, sich als Teil von etwas Größerem zu fühlen, zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung beizutragen und im Sinne der planetaren Gesundheit zu handeln.
  2. Lebendig
    LAGOM schafft Raum für Begeisterung und Lebendigkeit.
    LAGOM sieht und wertschätzt die Mitarbeitenden als Menschen im Kontext ihres Lebens außerhalb der Arbeit. Unter "lebendig" verstehen wir auch Echtheit und Authentizität. LAGOM fördert die lebendige Kraft des Miteinanders.
  3. Unterstützend
    Sehen, Hören, Handeln. Füreinander – Miteinander.
    LAGOM bedeutet Unterstützung: einander zu hören, zu sehen und zu handeln! Angelehnt an den Leitspruch der Charité "Zusammen ein Ganzes" steht LAGOM Füreinander – Miteinander. Ressourcen und Kompetenzen im Team werden optimal genutzt und gestärkt. Netzwerke werden aktiviert und etabliert, Expertisen greifen ineinander.
  4. Wertschätzend
    Jeder Beitrag wird respektiert und geschätzt.
    Lagom bedeutet, sich authentisch und verletzlich zeigen zu können. Das Schöne, Gute und Einzigartige wird in jedem Einzelnen gesehen. Lagom steht für Rücksicht, Sicherheit, Verlässlichkeit und Vertrauen, sowie in Verbindung zu sein.
  5. Zusammengehörig
    Sich als wertvollen Teil eines Teams fühlen.
    Lagom bedeutet, sich aufgrund gemeinsamer Werte zugehörig und als wertvollen Teil eines Teams zu fühlen. Austausch und das Teilen von Kompetenzen und Wissen fördern das Miteinander. 

Projektleitung

Prof. Dr. med. Georg Seifert
PD Dr. med. Christian Keßler, M.A.

Steuerungsgremium

Prof. Dr. med. Andreas Michalsen

Charité Berlin, Immanuel Krankenhaus Berlin

Prof. Dr. med. Jalid Sehouli
Lisa Fleischmann
Martina Kringe

Immanuel Krankenhaus Berlin

Roy J. Noack

Immanuel Krankenhaus Berlin

Nagi Salaz
Cornelia Schmidt

Projektmitarbeitende

Dr. Anna Katharina Koch
Dr. Wiebke Stritter
Julia Berschick
Martin Bogdanski
Julia Schiele
Marleen Schröter
Melanie Steinmetz